[77] Ein Jünger:
324
Wie taugt man, ist betätigt wie,
In was für Werken übt man sich,
Auf daß man fasse festen Grund
Und höchstem Ziele schreite zu?
Der Herr:
Bejahrten dienen, ohne Mißvergnügen,
Die Zeit ermessen Meister aufzusuchen,
Gespräch anregen recht und wann, es wissen,
Gehörig lauschen wohlgesprochnem Worte.
326
So manch ein Mal zu Meistern kehr' man wieder,
Den Starrsinn beugend, ohne Stolz im Busen:
Was heilsam, recht, genugsam, lauter sein läßt,
Es überdenken, übernehmen also.
327
An Rechtem froh sein, rechterfreut,
Bei Rechtem bleiben, fein das Rechte finden,
Entraten gern der Rechtverderber Deutung,
Auf echte achten, wohlgesprochne Worte.
[78] 328
Ein Jauchzen, Seufzen, sich beklagen, ärgern,
Erheucheln, Hintergehn, Gelüsten, Dünken,
Gewaltsam rohe, rauhe Tat, Verblendung
Vergißt man, ohne Rausch, in sich geborgen.
329
Den Sinn versteht man wohlgesprochner Worte,
Versteht als Einigtum den Sinn der Botschaft;
Es kann Erkenntnis, Kunde nicht erworben sein
Wo hastig einer hineilt unbesonnen.
Wer an der Satzung, heilig offenbar, sich labt,
Unüberwindlich ist sein Wort, Gedanke, Werk;
In Frieden, Frohmut, Einigtum bestanden stark
Ergründet hat er hell der Botschaft Inbegriff.