Schlachtgesang bei Eröffnung des Feldzuges 1757

[30] Auf! Brüder, Friedrich, unser Held,

Der Feind von fauler Frist,

Ruft uns nun wieder in das Feld,

Wo Ruhm zu holen ist.


Was soll, o Tolpatsch und Pandur,

Was soll die träge Rast?

Auf, und erfahre, daß du nur

Den Tod verspätet hast.
[30]

Aus deinem Schädel trinken wir

Bald deinen süßen Wein,

Du Ungar! Unser Feldpanier,

Soll solche Flasche sein.


Dein starkes Heer ist unser Spott,

Ist unsrer Waffen Spiel;

Denn was kann wider unsern Gott,

Theresia und Brühl?


Was helfen Waffen und Geschütz

Im ungerechten Krieg?

Gott donnerte bei Lowositz,

Und unser war der Sieg.


Und böt uns in der achten Schlacht

Franzos' und Russe Trutz,

So lachten wir doch ihrer Macht:

Denn Gott ist unser Schutz.

Quelle:
Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Ausgewählte Werke, Leipzig 1885, S. 30-31.
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